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Ein '''Schlafsack''' ist eine zum Schlafen, die den Körper mit Ausnahme von Kopf oder Gesicht (je nach Modell) umschließt. Der Oberstoff besteht je nach Verwendungszweck aus , , en, oder heute aus , und ist zur Wärmedämmung mit n oder traditionell mit n gefüttert. Die Form ist Rechteck, heute meist Mumienform, mit Kapuze, selten heute mit Ärmeln. Die meisten verfügen über einen seitlichen Reißverschluss. Aus Gründen der Hygiene wird heute meist ein Schlafsackinlett benutzt.

Schlafsäcke ersetzen sowohl die üblichen Kombinationen aus Bettdecke, Kopfkissen und ggf. Unterbett ( etc.).

Schlafsäcke finden Verwendung als improvisierte bei Übernachtung im Freien () und im Zelt sowie auf Reisen, besonders im , beim und auf en, häufig in Verbindung mit n oder n als Schlafunterlage.

Bei der Verwendung im Außenbereich sind die wichtigsten Eigenschaften des Schlafsackes sein Temperaturbereich, in dem er dämmt, Masse und Packmaß.

Einer der Erfinder moderner Schlafsäcke war der Ski- und pionier .

Geschichte

Der Zeitraum der Entstehung von Schlafsäcken ist ungesichert. Es gibt frühe Exemplare von Schlafsäcken die aus Tierfellen und anderen organischen Materialien hergestellt wurden.

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 19th century knowledge hiking and camping sheepskin knapsack sleeping bag in use.jpg|Schlafsack aus Schaffellen im 19. Jahrhundert.
 Three person buffalo sleeping bag.jpg|Schlafsack f�r drei Personen aus B�ffelfell aus den 1880er Jahren.
 Museum f�r V�lkerkunde zu Leipzig, Schlafsack aus Rentierfell der Nanaier.jpg|Schlafsack der  (Nanaier) aus Rentierfell.
 Edward S. Curtis Collection People 007.jpg|Indianisches Baby in Schlafsack fixiert, ca. 1910.

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Im Jahre 1876 wurde von ein Schlafsacktyp patentiert und nachfolgend in größeren Stückzahlen als ?Euklisia Rug? verkauft.

Schlafsacktypen

Jugendherbergs-Schlafsack

Der '''Jugendherbergs-Schlafsack''' oder '''Hüttenschlafsack''' ist ein ungefütterter, rechteckiger Schlafsack aus einfachem , der ausschließlich Zwecken dient. Er hat nur ein geringes Volumen und Gewicht und kann daher gut von Wanderern mitgeführt werden. Er ersetzte zumindest in früherer Zeit häufig, als persönlich mitgebrachter Gegenstand, die Kosten für das Leihen von Bettwäsche in n, n und -Häusern. Im Oberteil war eine Tasche für das auf der Unterseite einzuschiebende Kopfkissen angearbeitet, am Einstieg ein Aufschlag zum Überdecken der Wolldecke. An den vier Ecken befanden sich, zumindest beim neuen Schlafsack, vier Bänder zum Befestigen des Schlafsacks am Bettgestell.

Mumienschlafsack

Der '''Mumienschlafsack''' verdankt seinen Namen der gleich einer Mumie körpernahen Schnittform mit eingefasstem Kopf, die ein besonders hohes svermögen bei vergleichsweise niedriger verspricht. Er wird deshalb vorwiegend zum Übernachten im oder im Freien verwendet; hochwertige Ausführungen mit aufwendigem, hoch dämmendem Füllmaterial ermöglichen komfortablen Schlaf selbst noch bei extremem . Zum Übernachten im Freien (ohne Zelt) werden Mumienschlafsäcke oft mit einem kombiniert, der als äußere Hülle zusätzlich wärmt und möglichen sowie Wind abhält.

Eine Variante der Mumienform ist die Eiform. Diese sind besonders im Brust- und Hüftbereich deutlich breiter geschnitten als Mumienschlafsäcke und stellen so einen guten Kompromiss aus Wärmeretentionsvermögen und Schlafkomfort dar. Besonders für Personen, die sich im Schlaf häufig bewegen bzw. umdrehen, oder Übergewichtige ist ein Ei-Schlafsack die beste Wahl.

Schlafsack mit Armen und Beinen

Der Schlafsack mit Armen und Beinen hat eine Körperform, also Arme und Beine, was Vorteile bei der Beweglichkeit im Zelt oder am Zeltplatz gibt. Der Schlafsack mit Armen und Beinen eignet sich besonders gut für sehr nachtaktive Schläfer.

Expeditionsschlafsack

Ein ''Expeditionsschlafsack'' ist für die Bedürfnisse bei en und beim konstruiert. Der Schlafsack muss seinen Benutzer vor Temperaturen bis unter ?40 °C schützen. Dazu besitzt dieser eine extreme Dämmung. Man unterscheidet Kunstfaser- und Daunenschlafsäcke.

Kunstfaserschlafsack

''Kunstfaserschlafsäcke'' decken inzwischen im Extrembereich Temperaturen von bis zu ?40 °C ab. Sie verwenden aufwendige Kunstfasern, die eine sehr hohe Wärmedämmung besitzen. Der Hauptvorteil von Kunstfaserschlafsäcken liegt in der Unempfindlichkeit gegenüber Wasser und Nässe. Sie sind aber in der Regel etwas schwerer als Daunenschlafsäcke.

Daunenschlafsack

''Daunenschlafsäcke'' sind im Extrembereich bei Temperaturen von bis zu ?50 °C geeignet. Die Schlafsäcke verwenden als Wärmedämmung Enten- oder daunen. Das Mischungsverhältnis beschreibt die Relation von n zu normalen n in der Füllung, je höher der Daunenanteil ist, desto besser dämmt der Schlafsack. Im Expeditionsbereich werden Mischungsverhältnisse von 90/10 bis 97/3 (Daune/Federn) verwendet.

Die Dämmwirkung der Daunenfüllung hängt vornehmlich von der '''' ab, die auch als ''Loft'' oder ''Fillpower'' bezeichnet wird.

Daunen sind feuchteempfindlicher und bei gleicher Dämmwirkung auch druckempfindlicher als synthetische Füllungen. Ab einer dreistelligen Zahl von Nutzungen beginnen die Daumen oft zu klumpen. Durch eine Wäsche mit maschineller Trocknung können die Daunen dann meist noch einige Male regeneriert werden.

Innenschlafsack

Ein Innenschlafsack, auch als Inlett (nach dem englischen Wort ''inlet'') bezeichnet, ist eine Art dünner Schlafsack aus Baumwolle, Vlies, Seide, Kunstfasern oder Kombinationen aus diesen Stoffen, der zusätzlich zu dem Schlafsack verwendet wird, um den Temperaturbereich des Schlafsackes zu steigern, Feuchtigkeit während des Schlafes vom Körper abzuleiten und den Schlafsack zu schonen und wie Bettwäsche sauber zu halten, um ihn nicht so oft reinigen zu müssen. Außerdem eignet sich ein Inlett bei warmen Temperaturen flexibel auch zum alleinigen Einsatz.

Schlafsäcke in der Raumfahrt

In der des Weltraums würde ein gewöhnliches nicht funktionieren, da Oberbett, Kissen und schlussendlich der Schläfer selbst einfach von der abheben und davonschweben würden. Da auf Grund der fehlenden weder eine dicke Matratze noch ein erforderlich sind, schlafen in meist mumienförmigen, dünn gefütterten Schlafsäcken, die auf dem Boden oder an der Wand der Schlafkabine fixiert werden.

Strampelschlafsack

Ein Strampelsack beziehungsweise Babyschlafsack ist eine Sonderform des Schlafsacks, die nicht für den Einsatz im Outdoor-Bereich vorgesehen ist, sondern als reguläre Schlafgelegenheit für Säuglinge dient. Er weist als Besonderheit einen weiten Fußraum auf.

Leistungsangaben

Die Temperaturangaben des Einsatzbereiches von Schlafsäcken beruhten in Deutschland bisher auf der 7943. Die Europäische Norm 13537 ersetzte 2005 diese DIN-Norm durch einen differenzierteren Standard für die Temperaturangaben des Einsatzbereiches von Schlafsäcken. Der EN liegt ein labortechnisches Bewertungsverfahren zu Grunde, zudem findet die unterschiedliche Temperaturempfindung von Mann und Frau nun Berücksichtigung und wird, jeweils in eigenen Komfortbereichen, für beide Geschlechter getrennt ausgewiesen.

Der '''Komfortbereich''' beschreibt den Temperaturbereich, innerhalb dessen ein unerfahrener Nutzer sich jederzeit wohl fühlt. Zu beachten ist bei der Interpretation der Norm-Werte, dass die untere Grenze des Komfortbereichs beim Mann tiefer liegt als bei der Frau.

Innerhalb des Risikobereichs bzw. '''Überlebensbereichs''' ist mit starkem zu rechnen, bis hin zu dem Risiko von Gesundheitsschäden. Diese Angabe sollte nicht die Grundlage der Nutzungsentscheidung sein. Der Schlaf kann hier durch das starke Kälteempfinden häufig unterbrochen werden und ist nicht so erholsam. Unterhalb des Risikobereichs ist mit Erfrierungen zu rechnen.

''Die EN-Norm bezieht sich auf zivile Schlafsäcke, in denen mittelschwere, lange Funktionsunterwäsche getragen wird.''

''Angegeben wird nach Europäischer Norm 13537:''

Der '''Komfortbereich''' ('''TCom''') bezogen auf die ?Norm-Frau? (25 Jahre, 60 kg, 160 cm).

Der '''untere Grenzbereich''' ('''TLim'''), bezogen auf den Komfortbereich des ?Norm-Mannes? (25 Jahre, 70 kg, 173 cm). Er beschreibt den unteren Temperaturwert, bei dem der männliche Proband eine Nacht lang noch bequem schlafen kann.

Der '''Überlebensbereich''' ('''TExt'''). Er birgt das Risiko der Unterkühlung und sollte für den ?normalen Konsumenten? nicht als praktisch nutzbarer Bereich angesehen und zur herangezogen werden.

'''Darstellung der Bereiche'''

Diese Werte werden graphisch in einem Balkendiagramm zusammengefasst. Auf dem Diagramm wird zuerst das obere Ende des Komfortbereichs angegeben, dann folgt die tiefste der Frau ? dieser Bereich wird rot hinterlegt.

Die tiefste Komforttemperatur des Mannes wird als Nächstes angegeben ? dieser Bereich wird gelb hinterlegt.

Abschließend wird die Extremtemperatur angegeben, sie gibt das untere Ende des Überlebensbereichs an ? dieser Bereich wird blau hinterlegt.

Kritik an dieser Norm, deren Werte mit einer Puppe ermittelt werden, geht dahin dass das Schwitzen und die Bewegung einer Person im Schlaf nicht berücksichtigt wird.

Bewertung der unterschiedlichen Leistungsangaben

Die Kälteresistenz von Menschen hängt stark von der körperlichen Gewöhnung und vom momentanen körperlichen und psychischen Zustand der Person ab. Wer am Tag körperlicher Anstrengung, Hunger, Nässe etc. ausgesetzt war ? was zum Beispiel beim Wandern, Bergsteigen usw. regelmäßig der Fall sein kann ? der wird in der Nacht weniger kälteresistent sein. Hier sollte der Schlafsack innerhalb des ''Roten Bereichs'' ? dem Komfortbereich (TCom) ? eingesetzt bzw. ausgesucht werden.

Unter dem praxisnäheren Nachweisverfahren der EU-Norm erreicht die Mehrzahl der Schlafsäcke nicht mehr die unter der alten DIN-Norm angegebenen überhöhten Leistungswerte.

Die US-Norm ASTM F1720 stellt das Leistungsvermögen eines Schlafsacks noch positiver dar, als dies die beiden anderen Normen tun.

Leistungsangaben militärischer Schlafsäcke erfolgen außerhalb der EU-Norm und zudem in Kombination weiterer spezifischer Ausrüstung des Soldaten. Sie geben deshalb für den zivilen Nutzer ebenfalls bei weitem zu positive Leistungswerte an. Zudem werden bei den militärischen Angaben auch noch sehr junge Männer zugrunde gelegt, weshalb ? wegen der deutlich anderen Stoffwechselsleistungen ? eine noch höhere Kälteresistenz des angenommenen Nutzers zugrunde liegt.

Aber auch die neue labororientierte EN wird kritisch diskutiert, da zum Beispiel durch konstruktive Optimierung der Luftdichtigkeit der Außenhülle im Labor sehr gute Ergebnisse erreicht werden können. Das für die Praxis jedoch ebenso relevante Verhalten des Schlafsacks bei Aufnahme von Schweiß oder der Einfluss von unruhigem Schlaf hat auf die Leistungsfähigkeit des Schlafsacks unter dem Versuchsaufbau der Norm keine Berücksichtigung gefunden.

Kompressionsfähigkeit

Die Bauschkraft der Daune bei Daunenschlafsäcken wird in gemessen.

Alternativen

Im Bereich des s werden häufig leichtgewichtigere Alternativen eingesetzt, deren Gewichtsersparnis neben der Materialwahl hauptsächlich darauf beruht, dass nicht zwingend benötigtes Material weggelassen wird. schlug vor, zur Gewichtsersparnis den Bodenteil des Schlafsacks wegzulassen, da dieser ohnehin durch das Körpergewicht des Schläfers zusammengedrückt würde und so kaum dämmen könne. Er entwarf eine leichte mit geschlossener , damit das untere Ende nicht verrutschen könne. In seinen Büchern verbreitet Jardine eine Bauanleitung zum selber , mehrere Hersteller griffen das Prinzip auf, und es entwickelten sich verschiedene Varianten. Bei ''Top Bags'' ist die Unterseite nur eine Stoffbahn, in die die eingeschoben werden kann. Bei ''s'' entfällt auch diese Rückseite, so dass ein Quilt einer Steppdecke mit Fußteil nahekommt.<ref name="skurka:tuhgg:2012:84:85"></ref> Es werden auch Modelle angeboten, die Schlafsack und Isomatte kombinieren.

Beim Hängemattencamping werden ''Underquilts'' eingesetzt, die die nach unten dämmen. Da sie in die Hängematte gelegt durch das Gewicht des Schläfers zusammengedrückt und damit einen Großteil der Wärmedämmwirkung verlieren würden, hängt man sie von unten an die Hängematte. Sogenannte Half-Length-Underquilts sind nur halb so lang wie die Full-Length-Underquilts und dämmen von den Schultern bis zum Gesäß. Unter die Beine wird eine kurze Isomatte oder Kleidung gelegt.

Weblinks

Einzelnachweise